Wie viele Parkplätze fallen weg?
Die Umsetzung der beiden Bürgerbegehren zum Radverkehr des Radentscheids bedeuten einen grundlegenden Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung der Landeshauptstadt München. Die Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs werden die Verkehrswende mit konkreten Projekten auf der Straße in den kommenden Jahren sichtbar und erfahrbar machen. Damit einhergehend wird eine massive Umverteilung des Straßenraums zu Gunsten des Radverkehrs, des Fußverkehrs und des ÖPNV. Die Neuverteilung des Straßenraums wird prioritär zu Lasten von Kfz-Fahrspuren, Kfz-Parkplätzen und der Leistungsfähigkeit des Kfz-Verkehrs stattfinden, um die Qualitätsansprüche für mehr Sicherheit, Komfort und Attraktivität im Radverkehr und im gesamten Umweltverbund zu erfüllen.
Die planerischen Ziele des Bürgerbegehrens Radentscheid München sind folgende:
1. Qualität von Radwegen
2. Durchgängiges und leistungsfähiges Rad-Vorrangnetz
3. Gestaltung von Kreuzungen und Einmündungen
4. Ausbau der Fahrradabstellmöglichkeiten
Die Vollversammlung des Münchner Stadtrates hat am 24.07.2019 mehrheitlich beschlossen, die Forderungen der beiden Bürgerbegehren (Altstadt-Radlring und Radentscheid München) zum Radverkehr in München inhaltlich in vollem Umfang zu übernehmen (Sitzungsvorlagen Nr. 14-20 / V 15560 und 14-20 / V 15572). Die vorliegende Tramplanung berücksichtigt, soweit technisch und geometrisch möglich, die Vorgaben des Stadtratsbeschlusses „Bürgerbegehren - Radentscheid“ (Sitzungsvorlage Nr. 14-20 / V 15572).
In der Franz-Joseph-Straße entspricht die Planung aus Gründen des Baumschutzes, des Brandschutzes, des notwendigen Erhalts einer Längsparkerreihe sowie der nicht gewünschten Verdrängung von Kfz-Verkehr in Nebenstraßen nicht vollumfänglich den Anforderungen des Radentscheides. Es werden jedoch auf der gesamten Strecke beidseitig mindestens regelkonforme Radwege bzw. Radfahrstreifen angeboten. Damit wird eine deutliche Verbesserung gegenüber dem heutigen Zustand erreicht.
Im Abschnitt Leopoldstraße zwischen Franz-Joseph-Straße und Münchner Freiheit wird der mit dem Stadtratsbeschluss „Schnelle Radverbindung für den Münchner Norden“ (Sitzungsvorlage Nr. 14-20 / V 14925) beschlossene Radschnellweg mit beidseitig 3,0 m Breite (zzgl. Sicherheitstrennstreifen) umgesetzt. Aktuell werden in München aufgrund eines vom Stadtrat beschlossenen Pilotversuches zur Erprobung sog. „Protected Bikelanes“ auf fünf Straßenabschnitten fünf Protektionselemente getestet. Im Vordergrund des Versuches steht dabei die technische Eignung der Protektionselemente (Langlebigkeit, Sichtbarkeit, Winterdienst, Entwässerung, Straßenreinigung etc.). Der Versuch dauert mindestens ein Jahr und wird durch ein externes Büro begleitet und evaluiert. Nach Abschluss des Versuches wird sich herausstellen, ob ein oder mehrere Elemente zum dauerhaften Einbau geeignet sind. Vorher werden in München keine Protected Bikelanes umgesetzt.