Hier finden Sie eine Übersicht über geplante Neubaustrecken und Modernisierungen bei der U-Bahn in München.
Mehr Mobilität für München
Wir erneuern und erweitern kontinuierlich unsere Netze bei U-Bahn, Bus und Tram. Mit unserem zukunftsgewandten, inklusiven ÖPNV sichern wir nachhaltig die Lebensqualität für alle Menschen in München und werden damit den unterschiedlichen Anforderungen unserer Fahrgäste gerecht.
Wir planen und forschen im Rahmen des Projekts MINGA gemeinsam mit unseren Partnern an innovativen Zukunftsprojekten:
- Automatisierung von Fahrzeugen
- Automatisierter On-Demand-Verkehr
- Automatisierte Busse im Linienbetrieb
Das Mobilitätslabor ist unser zentraler Forschungshub, in dem wir gezielt an neuen Formen der Mobilität arbeiten.
Dialog und Beteiligung bei Neubauprojekten
Ein Infrastrukturprojekt durchläuft während Planung und Bau neun verschiedene Phasen, bekannt als Leistungsphasen nach HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure). Den meisten Einfluss auf ein Projekt können Bürger*innen während der ersten drei Phasen nehmen, da es hier um die Planungsgrundlagen geht – bei einer Tramstrecke z.B. um den Verlauf der Trasse oder die Lage der Haltestellen.
Deshalb führen wir im Zuge der ersten Planungsphasen eines neuen Infrastrukturprojekts Veranstaltungen zur Beteiligung der Bürger*innen durch. Das Ausmaß der Mitwirkungsmöglichkeiten unterscheidet sich von Projekt zu Projekt. Auf unseren Projektseiten informieren wir Sie rechtzeitig über Möglichkeiten für Dialog und Beteiligung.
In einem ersten Schritt der Planung werden die Vorstellungen und Anforderungen des Bauherren in Erfahrung gebracht. Die unterschiedlichen Bauphasen werden mit dem Bauherrn besprochen und zeitlich abgesteckt. Sobald die Finanzierungsfrage geklärt ist, wird der Ablauf der weiteren Bauphasen besprochen.
In der Vorplanung werden ein erster konkreter Entwurf sowie eine Kostenschätzung vom Ingenieur erstellt. Details spielen bei der Vorplanung noch keine Rolle. Es geht um die grundsätzliche Klärung der Gestaltung und Funktion des Gebäudes, um Fragen der Bautechnik und Bauphysik, aber auch um die Wirtschaftlichkeit, Energieversorgung und Ökologie.
Sobald die Kostenschätzung vom Bauherrn bewilligt ist, erfolgt die weitere Ausarbeitung des Vorentwurfs. Das Modell wird nun vollständig erstellt und geplant. Während der Entwurfsplanung werden nun auch städtebauliche, gestalterische, soziale und rechtliche Voraussetzungen in die Planung mit aufgenommen. Ziel ist ein stimmiges und realisierbares Planungskonzept.
In der Genehmigungsplanung werden die bisherigen Entwürfe dafür genutzt, die Genehmigung des Bauprojektes zu beantragen. Der Ingenieur verpackt die Ergebnisse des Vorentwurfes in genehmigungsfähige Pläne, welche den Anforderungen der Baubehörden entsprechen. Mit den vom Amt geforderten Formularen, Berechnungen und Bauplänen wird der Antrag für das Bauprojekt gestellt.
Der Ingenieur arbeitet die Ergebnisse der bisherigen Entwürfe im engen Austausch mit Fachplanern weiter aus und bereitet eine exakte Berechnung aller benötigten Baustoffmengen vor. Diese Mengen dienen als Grundlage für die Erstellung der Leistungsverzeichnisse. Zusammen mit den Angaben der Fachplaner erstellt der Ingenieur eine detaillierte Objektbeschreibung.
In dieser Bauphase muss die Auftragsvergabe an die einzelnen Handwerksfirmen vorbereitet werden. Zu diesem Zeitpunkt werden alle Vergabeunterlagen zusammengestellt, Gespräche mit Fachfirmen geführt und Kostenvoranschläge eingeholt. Die Gewerke werden hierfür in Leistungspakete aufgeteilt. Die erforderlichen Verträge mit Fachfirmen werden ebenfalls vom Ingenieur vorbereitet.
Die Leistungsverzeichnisse werden an die Firmen der einzelnen Gewerke versendet, die dort ihre Preise für die einzelnen Positionen eintragen. Der Ingenieur erstellt eine Liste von Firmen deren Angebote eingeholt werden sollen und prüft im Anschluss die Angebote und wertet Sie aus. Der Ingenieur weiß jetzt, wer günstig und wer teuer ist.
In dieser auch als Bauleitung bezeichneten Phase wird zunächst ein Bauzeitenplan erstellt und der Fertigstellungstermin festgelegt. Der Ingenieur weist die Firmen ein und kontrolliert deren Leistungsergebnisse sowie die Übereinstimmung mit der Baugenehmigung. Nach der Fertigstellung einer Bauleistung nimmt der Ingenieur die Bauleistung ab.
Die Objektbetreuung beinhaltet eine Objektbegehung nach Fertigstellung des Bauwerks zur Mängelfeststellung. Hierbei sind zentrale Aufgaben das Einhalten von Verjährungsfristen, die Überwachung der Beseitigung von Mängeln und die Mitwirkung bei der Freigabe von Sicherheitsleistungen.
Beteiligung am Planfeststellungsverfahren
Nachdem wir einen Antrag zur Baugenehmigung bei den Behörden gestellt haben, besteht die Möglichkeit, Einsicht in den Planfeststellungsantrag und die dazu gehörenden Unterlagen zu nehmen. Betroffene können in diesem Zeitraum (in der Grafik oben in gelber Farbe unterlegt) gegenüber der Behörde Einwendungen gegen einzelne Punkte einbringen.
Hier finden Sie eine Übersicht über aktuelle Auslegungen in der Stadtplanung der Landeshauptstadt München:
Auslegungen Stadtplanung – Landeshauptstadt München (muenchen.de)
So kommen Tram und U-Bahn auf die Schiene
Bis eine neue Tram- oder U-Bahn-Strecke in Betrieb genommen werden kann, ist es ein weiter Weg. Wir zeigen hier die wichtigsten Abschnitte des Planungs- und Bauprozesses:
- Machbarkeitsstudie
- Vorplanung
- Entwurfsplanung / Trassierungsbeschluss
- Genehmigungsplanung / Planfeststellungsbeschluss
- Ausführungsplanung / Bau
- Inbetriebnahme
Für einige der oben aufgelisteten Strecken wird zunächst eine sog. Machbarkeitsstudie erstellt. Diese liefert eine erste Entscheidungsgrundlage. Es wird zum Beispiel ermittelt, welche Variante die beste wäre. Wenn der Stadtrat grünes Licht gibt, geht es auf Basis der Machbarkeitsstudie in die Vorplanung.
Das passiert in einer Machbarkeitsstudie:
- Streckenvarianten entwickeln
- Bauliche Machbarkeit prüfen
- Baulich machbare Varianten eingehender betrachten (Vorbewertung)
- (Grob-) Kosten ermitteln
- Vor- und Nachteile vorbewerten
- Vereinfachte Nutzen-Kosten-Untersuchung durchführen
- Wirkungen auf Natur, Mensch und Verkehr abschätzen
- Beste Variante(n) bestimmen (inkl. Risikobetrachtung)
Nach der Machbarkeitsstudie folgt der nächste Schritt: die Vorplanung. Die Planungen werden konkreter, die Untersuchungen ausgeweitet und vertieft.
Das passiert in der Vorplanung:
- Konkretisierung der beschlossenen Variante (Lage der Gleise im Straßenraum)
- Prüfung und Festlegung der Haltestellenstandorte
- Prüfung und Abwägung von verschiedenen Nutzungsansprüchen im Straßen- und Verkehrsraum
- Verkehrstechnische Vorabschätzungen
- Vordimensionierung und zeichnerische Darstellung der Verkehrsanlagen
- Vorabstimmung und Integration weiterer Fachplanungen, z.B. Grünplanung
- Betrachtungen zum Baugrund und zu den Leitungen im Untergrund
- Kostenschätzung
- Aktualisierte Nutzen-Kosten-Abschätzung
Mit dem Ziel, Baurecht zu erhalten, wird das jeweilige Projekt in der Entwurfsplanung exakt und umfangreich dargestellt.
Das passiert in der Entwurfsplanung:
- Detaillierte Planung und Berechnung der Verkehrsanlagen in Lage und Höhe
- Abstimmung und Integration der Fachplanungen, z.B. Fahrleitung, Umwelt- und Grünplanung
- Abschließend Trassierungsbeschluss durch den Stadtrat
Der letzte planerische Schritt vor der Planfeststellung ist die Genehmigungsplanung.
Das passiert in der Genehmigungsplanung:
- Erarbeitung und Einreichung von Plänen und Bauvorlagen
- Prüfung der eingereichten Unterlagen durch die Genehmigungsbehörde
- Bearbeitung / Einarbeitung möglicher Einwendungen
- Ggf. Überarbeitung der Planung (Tektur)
Das Planfeststellungsverfahren endet mit dem Planfeststellungsbescheid, der mit einer Baugenehmigung gleichzusetzen ist.
Nach abgeschlossener Planung und Genehmigung durch die zuständigen Behörden kann mit der Ausführungsplanung für den Bau begonnen werden. In dieser Phase werden detaillierte Pläne für den Bau der einzelnen Abschnitte / Maßnahmen erstellt.
Im Anschluss erfolgt die Vergabe der verschiedenen Maßnahmen an Bauunternehmen. Ausschreibungen ermöglichen dabei ein faires und wirtschaftliches Verfahren, bei dem sowohl die Kosten als auch die Qualität eine Rolle spielen.
Nach dem Spatenstich werden sämtliche Baumaßnahmen durchgehend kontrolliert und mit den Planungen abgeglichen. Zu dieser Phase der Objektüberwachung gehören auch die Kostenkontrolle und die laufende Fortschreibung des Terminplans bei unvorhergesehenen Ereignissen.
Ist die Strecke fertiggestellt, erfolgen ausführliche Tests. Neben Testfahrten muss zum Beispiel auch sichergestellt werden, dass die Lichtsignalanlagen - also die Ampeln für Tram oder U-Bahn - einwandfrei funktionieren.
Haben abschließend die zuständigen Behörden die Freigabe für die Neubaustrecke erteilt, steht der feierlichen Eröffnung nichts mehr im Wege.