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Flexibler, zuverlässiger, leistungsstärker – und damit zukunftssicher. Das sind die Ziele für Münchens ÖPNV von morgen. Dazu muss vor allem die U-Bahn entlastet werden. Denn sie stößt schon heute an ihre Leistungsgrenzen.
Prognosen zeigen, dass sich die Situation weiter zuspitzen wird. Die Stadt wächst und die Fahrgastzahlen nehmen kontinuierlich zu. Hinzu kommt, dass die 2. S-Bahn-Stammstrecke künftig noch mehr Menschen nach München bringt.
Im ÖPNV-Netz der Zukunft ist die U9 der wichtigste Baustein. Eine Neubaustrecke quer durch die Innenstadt, die das bestehende Netz wie eine Art Bypass entlastet. Das Herzstück der dringend nötigen Verkehrswende und der größte U-Bahn-Neubau seit mehreren Jahrzehnten.
Die Verbesserungen durch die U9 auf einen Blick
Was ist genau geplant?
Auf 10,5 Kilometern verbindet die Neubaustrecke U9 Sendling und Schwabing, mit sechs Stationen zwischen Implerstraße und Münchner Freiheit. Hierfür ist der Bau von insgesamt fünf neuen U-Bahnhöfen notwendig.
Am Hauptbahnhof entsteht ein Halt mit Übergang zur 2. S-Bahn-Stammstrecke. Östlich der Theresienwiese, am Esperantoplatz, bekommt München einen 2. Wiesnbahnhof.
Die bisherigen Stationen Impler- und Poccistraße werden durch einen Neubau ersetzt. Er bietet optimale Umsteigebeziehungen zwischen der U3 und der U9 und eine Verknüpfung mit dem geplanten Regionalzughalt.
In Schwabing ist ein neuer U-Bahnhof bei den Pinakotheken (Kunstareal) und ein weiterer am Elisabethplatz geplant. Die Stationen an der Theresienstraße und Münchner Freiheit werden um neue Bahnsteige für die U9 erweitert.
Darüber hinaus ist nördlich des Hauptbahnhofs ein Abzweig auf die U2 von und nach Feldmoching geplant. Dort soll die U29 fahren und zusätzliche Kapazitäten entlang der nördlichen U2 schaffen.
Der Bau der U9 kann aus heutiger Sicht in den 2030er-Jahren beginnen, so dass die neue U-Bahn ab Anfang der 2040er-Jahre in Betrieb gehen könnte. Noch offen ist derzeit die Finanzierung.
Nach ersten Schätzungen betragen die Planungs- und Baukosten rund vier Milliarden Euro (Preisstand 2022). Angestrebt wird eine öffentliche Förderung. Dafür ist eine sogenannte Nutzen-Kosten-Untersuchung erforderlich. Die Grundlage hierfür werden die Ergebnisse der Vorplanung sein.
Streckenverlauf
Unser großes U9-Bohrprogramm
Damit eine neue U-Bahnstrecke geplant und gebaut werden kann, ist es notwendig, die Bodenbeschaffenheit entlang der möglichen Trasse genau zu kennen. Daher haben wir für den südlichen Verlauf der U9 von Ende 2023 bis Anfang 2024 in München eine geotechnische Erkundungskampagne durchgeführt, kurz Bohrprogramm genannt. An insgesamt 26 Punkten im Stadtbereich wurde dabei der Untergrund untersucht. Die Ergebnisse daraus liefern eine wichtige Grundlage für die Vorplanung der U9, mit der wir 2024 begonnen haben.
Zunächst fanden im Streckenabschnitt zwischen Hauptbahnhof und Implerstraße Bohrungen statt. Hierfür waren parallel drei Raupen, also Bohrgeräte, an verschiedenen Orten gleichzeitig im Einsatz. Für diesen Zeitraum richteten wir als Basis für das Bohrprogramm ein Zelt auf der Theresienwiese ein: Dort wurden die Bohrkerne gelagert und von Wissenschaftler*innen untersucht. Der nördliche Teil der U9-Strecke wird übrigens zu einem späteren Zeitpunkt mit einem eigenen Bohrprogramm betrachtet.
In unseren Filmen wird genau erklärt, wie das Bohrprogramm abläuft. Außerdem zeigen wir die Vorteile der U9 auf und wie sie später einmal durch München fahren soll.
Karriere
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FAQ - häufig gestellte Fragen
Die Entlastungswirkung der U9 wurde anhand von Verkehrsprognosen nachgewiesen. Hierfür haben die Planer*innen folgende Linienführung unter Berücksichtigung der U5 nach Pasing und der Streckenverlängerung nach Martinsried zu Grunde gelegt:
- Die U9 übernimmt die komplette Strecke Garching-Forschungszentrum – Klinikum Großhadern – Martinsried über die Neubaustrecke Münchner Freiheit – Hauptbahnhof – Pocci-/Implerstraße. Sie ersetzt die bisherige U6 und trägt so zur Entflechtung des Liniennetzes bei. Damit werden mehrere Uni-Standorte der TUM und der LMU sowie die Allianz Arena direkt und mit dem Hauptbahnhof verbunden. Im Berufsverkehr und bei Events kann der Takt durch Verstärkerfahrten verdichtet werden.
- Die U3 bedient weiterhin die Relation Moosach – Fürstenried West auf der bestehenden Strecke via Marienplatz. Auf dem Innenstadtabschnitt zwischen Münchner Freiheit und Implerstraße, der heute noch gemeinsam mit der U6 befahren wird, wird das Angebot nach Start der U9 bedarfsgerecht verdichtet. Die Möglichkeit von Verstärkerfahrten, etwa bei Events vom Marienplatz zur Allianz Arena, bleibt erhalten.
- Die U29 verbindet die U2 nördlich des Hauptbahnhofs mit der U9 über einen am U-Bahnhof Theresienstraße vorgesehenen Abzweig. So entstehen zusätzliche Kapazitäten im wachsenden Einzugsbereich der nördlichen U2 und zudem direkte Verbindungen zwischen dem Münchner Norden und dem Südast der heutigen U6.
Die bisherigen Prognosen für die U9 ergeben eine Nachfrage von rund 90.000 Fahrgästen täglich im Abschnitt Hauptbahnhof – Münchner Freiheit. Das entspricht etwa dem heutigen Verkehrsaufkommen z. B. im Abschnitt Stiglmaierplatz – Hauptbahnhof (U1/U7) oder beispielsweise auch der Prognose für die 2. Stammstrecke im Abschnitt Marienhof – Ostbahnhof.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass sich größere und langanhaltende Baustellen entlang der Strecke nicht vermeiden lassen werden (Baugruben, Baulogistikflächen usw.). Dies gilt für die Oberfläche wie für das Bestandsnetz der U-Bahn. Schließlich muss die Neubaustrecke in Sendling und Schwabing an die vorhandenen U-Bahntunnel angeschlossen werden.
Der Bau von U-Bahntunneln und Bahnhöfen kann je nach örtlichen Gegebenheiten in offener Bauweise, mit Hilfe einer Tunnel-Bohrmaschine bzw. in bergmännischer Bauweise erfolgen. Beim Bau der U9 werden alle Verfahren zum Einsatz kommen. Wo genau und wann lässt sich jedoch erst in einigen Jahren sagen, wenn die Trassierung der neuen Strecke feststeht.
Am Hauptbahnhof soll die U9 optimal mit der 2. Stammstrecke und dem Neubau des Hauptbahnhofs verknüpft werden, um einen attraktiven und effizienten Umsteigeknoten zu schaffen. Dort wird bereits in naher Zukunft die künftige U9-Station Hauptbahnhof im Rohbau erstellt. Die Fachleute sprechen von einer sogenannten Vorhaltemaßnahme. Die übrigen Bahnhöfe und Streckentunnel der U9 werden erst einige Jahre später gebaut.
Ein weiterer Anstieg der Fahrgastzahlen gilt als sicher, und die Fertigstellung der U9 benötigt Zeit. Bis dahin sollen allerdings weitere geplante Projekte wie etwa die Tram-Nordtangente, die Tram-Westtangente und die Tram Münchner Norden den ÖPNV entlasten.
Auch das U-Bahnnetz wird stetig optimiert: So planen wir neben der Realisierung des 2-Minuten-Takts auf einigen Innenstadtabschnitten auch die Bestellung weiterer U-Bahn-Züge mit höherer Platzkapazität.
Derzeit wird darüber hinaus der U-Bahnhof Sendlinger Tor umfangreich modernisiert und erweitert. In den kommenden Jahren stehen weitere Bahnhofssanierungen an, bei denen nach Möglichkeit auch die Leistungsfähigkeit verbessert werden soll.
In München wird derzeit generell mit Prognosen für das Jahr 2035 gearbeitet.
Planungsstand und Projekthistorie
Das Projekt befindet sich derzeit vor der sogenannten Vorplanung. Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, dass die Neubaustrecke hinsichtlich der Trassenführung samt den zusätzlichen Bahnhöfen baulich umsetzbar ist. Die abschließenden Ergebnisse aus der Vorplanung sollen 2026 vorliegen.
Februar 2024 | Start der U9-Vorplanung für den südlichen Streckenabschnitt |
November 2023 | Start des Bohrprogramms zur Grundlagenermittlung im südlichen Streckenabschnitt |
März 2023 | Im Stadtgebiet beginnen umfangreiche Vermessungsarbeiten zur Grundlagenermittlung für die Vorplanung. Die Arbeiten gehen bis Ende 2023. |
November 2022 | Der Münchner Stadtrat stimmt erneut für die Finanzierung der Vorhaltemaßnahme für den künftigen U9-Bahnhof Hauptbahnhof. Damit ist der Weg für die weitere Planung der Gesamtstrecke frei. |
Oktober 2019 | Der Münchner Stadtrat bewilligt die Vorplanung der gesamten U9-Neubaustrecke mit den dafür erforderlichen Planungskosten. |
Januar 2019 | Der Münchner Stadtrat entscheidet, dass das Baugenehmigungsverfahren für die U9-Vorhaltemaßnahme am Hauptbahnhof eingeleitet werden kann. |
Januar 2018 | Die U9 wird in den Nahverkehrsplan der Landeshauptstadt München in die Kategorie „Planung / im Bau“ aufgenommen. |
September 2015 | Der Münchner Stadtrat beschließt die Fortschreibung des Nahverkehrsplans. Darin enthalten ist der Auftrag, die Planungen für die U9 weiter voranzutreiben. |
Anfang 2014 | Die Ergebnisse der ersten baulichen Machbarkeitsstudien und begleitender Verkehrsprognosen werden im Münchner Rathaus vorgestellt. |
2010 | Erste Untersuchungen werden durchgeführt. |
Für Fragen oder Anregungen zur U9 wenden Sie sich einfach an kundendialog@mvg.de. Wir werden Ihre Frage so schnell wie möglich beantworten.