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Das Netz der Münchner Straßenbahn wächst wieder. Zum ersten Mal seit acht Jahren entsteht eine neue Strecke. Den Bau der Tram-Westtangente haben Bürgermeister Dominik Krause, MVG-Chef Ingo Wortmann und Mobilitätsreferent Georg Dunkel am Freitag, 7. Juni, symbolisch mit einem Spatenstich beginnen lassen.
Bürgermeister Dominik Krause: „Die Tram-Westtangente ist eines der größten und wichtigsten Infrastrukturprojekte Münchens der letzten Jahre. Sie wird dabei eine große Lücke in unserem stark aufs Stadtzentrum ausgerichteten Liniennetz schließen. Ich bin froh, dass unsere Stadt nach fast einem Jahrzehnt Pause den Ausbau seines Trambahnnetzes wieder aufnimmt. Mehr öffentlicher Nahverkehr ist eine Grundvoraussetzung für eine attraktive Mobilität und damit Lebensqualität in München. München wächst, eine Verbesserung des ÖPNV-Angebots ist daher notwendig, um eine dauerhafte Überlastung des Straßennetzes zu verhindern. Die hervorragende Standardisierte Bewertung der Tram-Westtangente zeigt den hohen Nutzen für die ganze Stadt und insbesondere den Münchner Westen. Leider wird es aufgrund der Bauarbeiten zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen. Den Ärger darüber kann ich gut nachvollziehen. Ich möchte aber gleichzeitig um Verständnis bitten. Investitionen in unsere Infrastruktur sind wichtig, damit München eine moderne Stadt bleibt, die nicht nur von der Substanz lebt, sondern auch immer wieder Neues schafft. Sobald die Tram-Westtangente in Betrieb geht, wird sie ein großer Erfolg.“
MVG-Chef Ingo Wortmann: „Mit einer Reihe neuer Direktverbindungen sowie kurzen Wegen zwischen den Stadtteilen entlastet die Tram-Westtangente die U-Bahn in der Innenstadt aber auch die Straßen insgesamt. Dass wir dieses wichtige Zukunftsprojekt, über das wir immer wieder und lange diskutiert haben, jetzt bauen dürfen, erfüllt mich mit Freude. Auch wenn durch den Bau die Fahrgäste und der Straßenverkehr zunächst mit Einschränkungen leben müssen, trägt die neue Trasse, wenn sie fertiggestellt ist, entscheidend zu einer sauberen, ruhigeren Stadt mit weniger Staus bei und macht München noch lebenswerter. Wir werden die Strecke in mehreren Schritten in Betrieb nehmen. Auf dem ersten Abschnitt zwischen Ammerseestraße und Agnes-Bernauer-Straße sollen noch im kommenden Jahr die ersten Trambahnen fahren."
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Die Tram-Westtangente wird eine attraktive Verbindung aus Schwabing und Neuhausen in Richtung Laim, Hadern, Sendling-Westpark und Obersendling mit Umstiegsmöglichkeiten zu diversen Tram-, S- und U-Bahnlinien sein. Bei aller Freude und Überzeugung, mit der Tram-Westtangente eine wichtige Ergänzung des Münchner ÖPNV zu schaffen, haben wir auch Verständnis dafür, dass der Weg dorthin gerade für die Anwohnenden anstrengend ist. Gemeinsam mit der MVG arbeiten wir daran, die Einschränkungen während des Baus so gering wie möglich zu halten. Wir bauen, weil wir überzeugt sind, dass die neue tangentiale Verbindung dazu beiträgt, die Verkehrswende – vor allem aber die Mobilität der Menschen – in unserer wachsenden Stadt ein gutes Stück voranzubringen.“
Die Stadtwerke München (SWM) treiben den Ausbau der Tram im Auftrag der Landeshauptstadt München voran. Zwischen dem U3-Bahnhof Aidenbachstraße in Obersendling und dem Romanplatz in Nymphenburg, wo die Neubaustrecke an das Bestandsnetz anschließt, führt die Trasse durch drei weitere Stadtbezirke und verbindet drei U-Bahnhöfe sowie den S-Bahnhof Laim über die Boschetsrieder und die Fürstenrieder Straße.
Bauarbeiten an der Ammerseestraße
Die SWM haben in der Fürstenrieder Straße bereits mit Vorabmaßnahmen, wie der Einrichtung einer provisorischen Straßenbeleuchtung, Baumfällungen sowie dem Ausbau des Mittelteilers begonnen, um die Hauptwasserleitung 5 sowie weitere Versorgungsleitungen verlegen zu können. Seit Anfang Mai wird die Baustelle im Bereich der Fürstenrieder Straße und der Kreuzung Ammersee-/Fürstenrieder Straße eingerichtet.
Verlegung von Gleisbögen und der Hauptwasserleitung 5
Mit dem Spatenstich beginnen die Baumaßnahmen im Planfeststellungsabschnitt 1 zwischen Romanplatz und Waldfriedhof. Die entsprechende Baugenehmigung hat die Regierung von Oberbayern im September 2023 erteilt. Nach der Verlegung von Versorgungsleitungen werden Gleisbögen an der Ammerseestraße eingebaut und an das bestehende Schienennetz angebunden.
Voraussichtlich ab Juni bis Anfang 2025 folgt die Verlegung der Hauptwasserleitung 5. Östlich der Brücke über die A96 wird mit dem „Sparten-Bypass“ ein Tunnel gebaut, der die Versorgungsleitungen unter der Autobahn, um die neu zu bauende Brücke führt.
Abschnitt Waldfriedhof – Aidenbachstraße
Für den Planfeststellungsabschnitt 2, also die Trasse vom Waldfriedhof zur Aidenbachstraße, rechnen die SWM mit der Baugenehmigung in der zweiten Jahreshälfte 2024. Erste vorbereitende Maßnahmen sind – abhängig vom Genehmigungsverfahren – für 2025 vorgesehen.
Inbetriebnahme in mehreren Schritten
Um die Tram-Westtangente möglichst reibungslos fertigstellen und in Betrieb nehmen zu können, wird die neue Strecke abhängig von der Fertigstellung der einzelnen Abschnitte in mehreren Schritten nach und nach in Betrieb genommen.
Projekte im Kontext der Tram-Westtangente
Der Bau der Tram-Westtangente läuft parallel zu und teilweise auch in unmittelbarer Abhängigkeit von anderen Projekten.
Positives Nutzen-Kosten-Verhältnis bestätigt Förderfähigkeit
Die Gesamtkosten des Projekts sind mit 490,1 Mio. € veranschlagt. Nach aktuellem Stand ist eine Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) von knapp 300 Millionen Euro und damit 90% der förderfähigen Kosten zu erwarten. Davon entfallen bis zu 75 % auf das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz des Bundes und bis zu 15% auf das Bayerische Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Die Landeshauptstadt München hat gut 160 Mio. € im ÖPNV-Bauprogramm für das Projekt bereitgestellt. Die restlichen ca. 30 Mio. € werden durch die SWM unter anderem für neue Spartenleitungen finanziert.
Der für Zuschüsse entscheidende Nutzen-Kosten-Indikator bestätigt der Tram-Westtangente den äußerst positiven Wert von 1,78. Förderfähig sind Projekte, welche einen Nutzenüberschuss (also Werte größer 1,0) ausweisen können. Das ist eines der besten Ergebnisse der Neubauprojekte der vergangenen 20 Jahre und verdeutlicht den sehr hohen gesamtwirtschaftlichen Nutzen der Tram-Westtangente. Deshalb rechnen die SWM mit einer wesentlichen Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) durch Bund und Land.
Voraussetzung für den Förderantrag ist der abgestimmte Abschlussbericht zur Standardisierten Bewertung, der seit kurzem vorliegt. Der Förderbescheid wird voraussichtlich Ende 2024 vorliegen. Bis dahin gilt die sogenannte Unbedenklichkeitsbescheinigung, ein bundesweit übliches Instrument, mit dem bis zum Erhalt des Förderbescheides förderunschädlich gebaut werden kann. Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung liegt seit Februar 2023 für den Planfeststellungsabschnitt 1 der Tram-Westtangente sowie, für vorbereitende Maßnahmen u.a. an Versorgungsleitungen, auch für den Planfeststellungsabschnitt 2 vor. Die SWM stehen im regelmäßigen Austausch mit den Fördergebern beim Bund und beim Freistaat Bayern.
Ausführliche weiterführende Informationen zur Tram-Westtangente darunter Beschlüsse, Broschüren und Antworten auf häufige Fragen gibt es auf westtangente.mvg.de.
Stadtwerke München GmbH
Pressestelle
Telefon: 089 2361-5042
E-Mail: presse@swm.de
Pressereferent Bereich MVG
Maximilian Kaltner
Telefon: 089 2361-6042
E-Mail: presse@mvg.de