Die Bahnsteigebene der Linien U3 und U6 wurde 1971 eröffnet, die U4/U5-Ebene folgte 1986. Heute nutzen den U-Bahnhof rund 200.000 Fahrgäste pro Tag, davon etwa 60.000 Umsteiger. Damit ist er einer der wichtigsten Knotenpunkte des Münchner Nahverkehrs.
Fit für die Zukunft dank umfassender Sanierungsarbeiten
Die vom Stadtrat beschlossene Modernisierung umfasst die Erweiterung der Umsteigekapazität am Bahnhof sowie die Sanierung aller Ebenen. Damit machen die SWM den U-Bahnhof fit für die Zukunft.
Das südliche Zwischengeschoss wird erweitert, um einen direkten, barrierefreien Zugang zu einer neuen öffentlichen WC-Anlage zu. Außerdem entstehen dort weitere Betriebsräume. Durch eine Umgestaltung der heutigen Fläche entsteht Platz für Verkaufsflächen.
Geltende Brandschutzanforderungen werden umgesetzt und die gesamte Bahnhofstechnik modernisiert. Unter anderem steht die Generalsanierung der elektrischen Anlagen, der Telematik, Lüftung und sanitären Bereiche an.
Möglichst geringe Einschränkungen bei laufendem Betrieb
Die Arbeiten werden zu Arbeitspaketen gebündelt und bei laufendem Betrieb beziehungsweise nach Möglichkeit in der Betriebsruhe stattfinden, um Einschränkungen für die Fahrgäste zu minimieren. Die zentrale Lage des U-Bahnhofs sowie die Tatsache, dass es sich um einen hochfrequentierten Kreuzungsbahnhof handelt, sind die größten Herausforderungen dabei.
Zeitplan, Gestaltung, Kosten
Das Projekt befindet sich derzeit in der Vorplanung. Mögliche Einschränkungen für Fahrgäste, den Straßenverkehr und die Anlieger sowie die Kosten und der Zeitplan werden noch ermittelt. Entsprechende Informationen folgen zu gegebener Zeit, wenn belastbare Daten vorliegen.
Die SWM legen Wert auf eine wirtschaftliche und ressourcenschonende Gestaltung, daher sollen bestehende intakte Elemente erhalten oder nach Möglichkeit sinnvoll ergänzt werden. Im Fokus stehen die Bedürfnisse der Fahrgäste, die sich am U-Bahnhof schnell und leicht orientieren sollen. Daher führen die SWM auch identitätsstiftende Merkmale konsequent fort.
Nach Abschluss der Planung wird ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet, bei dem die Unterlagen auch öffentlich ausgelegt werden.
Pilotprojekt für digitale, modellbasierte Planungsmethodik
Die Modernisierung des U-Bahnhofs Odeonsplatz ist ein Pilotprojekt des Ressorts Mobilität der SWM für die Anwendung der BIM-Methodik (kurz für Building Information Modeling). Auf Basis einer umfangreichen Vermessung und Aufnahmen sogenannter Punktwolken wurden Bestandsmodelle erstellt. Diese dienen als Planungsgrundlage sowie als zentrale Datenquelle. Die Modelle werden im Projektverlauf weiterentwickelt und mit betriebsrelevanten Informationen angereichert. Die Anwendung der Methodik verbessert die Zusammenarbeit der Projektbeteiligten, die Effizienz bei Planungs- und Entwurfsprozessen, die Kosten- und Terminsicherheit sowie die Ausführungsqualität und das Lebenszyklusmanagement.